Militärisch-strategische Folgen

Gallipoli endete für die Alliierten als teurer Fehlschlag: Die August-Offensive brachte keinen Durchbruch, der Winter verschärfte Verluste und Krankheiten, und am 22. November 1915 fiel die Entscheidung zur Räumung. Die Evakuierung gelang verdeckt und nahezu verlustfrei. Insgesamt standen hohe Opferzahlen einer geringen strategischen Wirkung gegenüber. Entscheidend blieb die Westfront; Gallipoli „änderte den Kriegsverlauf kaum“.

 

Politische Folgen 

Politisch wurde Gallipoli in London zum Skandalprojekt: Die Kampagne galt rückblickend als „unmitigated disaster“. Winston Churchill und Erster Seelord Fisher mussten zurücktreten und wurden auch ein Jahr später im Parlament zur Verantwortung gezogen. Strategisch entzog man Gallipoli die Priorität (keine großen Verstärkungen mehr), während zugleich neue Verpflichtungen (z. B. Saloniki) Ressourcen banden. Die Dardanellen blieben für die Alliierten geschlossen, der erwartete Hebel gegenüber dem Osmanischen Reich wie auch eine sichere Versorgung Russlands wurden nicht erreicht. 

Erinnerung & nationale Bedeutung 

Für die Türkei wurde Gallipoli zum Gründungsmythos: Der Sieg als Verteidigung des Kernlandes und die Rolle Mustafa Kemals (später Atatürk) stehen am Beginn eines Erzählstrangs nationaler Erneuerung. Für Australien und Neuseeland prägte Gallipoli nachhaltig Identität und Gedächtnis: Der Anzac Day (25. April) erinnert jährlich an die Landungen. Wallfahrten nach Anzac Cove sind bis heute verbreitet. Offizielle Gedenkinstitutionen rahmen diese Erinnerung (z. B. Programme des Australian War Memorial), während die Forschung und Bildungsportale die Leiden, Leistungen und Verluste der ANZACs didaktisch aufbereiten.

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